Initiative Zukunftswald
Lehrreiche Exkursion zur Weißtanne

© Anna Notz
Kürzlich fand im Rahmen des Projekts „Tanne in ihrer Heimat stärken“ der Initiative Zukunftswald (IZW) eine Exkursion zur Weißtanne statt. Die Veranstaltung führte die Teilnehmenden bei strahlendem Sonnenschein in den Jagdbogen Südost der Jagdgenossenschaft Weiler-Simmerberg im Westallgäu sowie in den Bregenzerwald bei Hittisau. Ziel der Exkursion war es, die Bedeutung der Weißtanne für die heimischen Wälder zu verdeutlichen und den Austausch zwischen Forstwirtschaft und Jagd und zu fördern.
Die Exkursion begann im Gemeinschaftsjagdrevier Simmerberg. Dort erläuterte zunächst Bernhard Schmieder, Abteilungsleiter am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kempten, die ökologischen Vorteile der Weißtanne in unserer Region. Anschließend übergab er das Wort an Martin Müller, Jagdvorsteher und Forstunternehmer. Er beschrieb die Herausforderungen und Chancen, die mit der Plenterwaldbewirtschaftung mit der Weißtanne verbunden sind. Ein Plenterwald besteht aus kleinen und großen, jungen und alten Bäumen verschiedener Baumarten – hauptsächlich Weißtanne, Buche und Fichte –, die auf kleiner Fläche gemischt sind. Es werden nur einzelne Bäume entnommen, was die Bewirtschaftung aufwendiger macht. Gleichzeitig wird durch den regelmäßigen Anfall an Holz aber auch ein alljährlicher Ernteertrag generiert. Weil es anders als bei der Fichte nur in Extremsituationen Schadholz gibt, können die geernteten Hölzer zu stabilen Preisen vermarktet werden. „Eine harmonische Koexistenz von Jagd und Waldwirtschaft ist entscheidend für den Erhalt unserer Plenterwälder“, betonte Müller.
Wegenetz ist das A und O

© Anna Notz
Im Anschluss führte die Exkursion in den Bregenzerwald, wo Waldaufseher Klemens Nenning den Teilnehmenden die Besonderheiten des Waldbaus mit der Weißtanne näherbrachte. Er beschrieb die Fähigkeit der Weißtanne als kleine Pflanze lange im Schatten zu verharren und verdeutlichte die Bedeutung einer angebrachten Lichtzugabe durch Entnahme von Altbäumen. Auch der Stellenwert der Waldwege wurde thematisiert. „Die Erschließung durch Wegenetze ist das A und O bei der Waldbewirtschaftung“, so Nenning.
Austausch von Erfahrungen
Die Exkursion bot nicht nur Fachwissen, sondern auch die Möglichkeit, sich mit anderen Waldbesitzenden auszutauschen und Erfahrungen zu teilen. Mit diesen Eindrücken und der Unterstützung der Projektpartner, Waldbesitzervereinigung (WBV) Kempten und IZW, bestehen sehr gute Voraussetzungen, dass die Waldbesitzer in den Oberallgäuer Projektgebieten den Waldumbau vorantreiben. Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine gesellige Einkehr in der Krumbacher Stuba, wo die Teilnehmenden den Tag Revue passieren lassen konnten.
Die Initiative Zukunftswald in Bayern

Die Initiative Zukunftswald in Bayern will Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer dabei unterstützen, die eigenen Wälder klimafit zu machen. Dazu hat das Staatsministerium einige Projekte auf den Weg gebracht.