500 Schulkinder bei Kemptener Waldschultagen
Den Wald mit allen Sinnen erleben
Zoombild vorhanden
© Lisa Friedl
Kempten – Die Motorsäge verstummt, ein lautes Krachen ist zu hören, dann kippt die Fichte um und stürzt mit einem dumpfen Schlag auf den Waldweg. Und erntet damit Jubel und Applaus:
Den Applaus der Schülerinnen und Schüler einer Kemptener Grundschule, die die Fällung des über 30 Meter hohen Baumes mit Spannung beobachtet haben. In sicherer Entfernung fieberten sie mit Forstwirt Silas Guse mit, der ihnen zuvor seine Ausrüstung gezeigt und seine Arbeit erklärt hat. Und jetzt liegt sie da, die Fichte, die alle viel kleiner geschätzt hatten, als sie tatsächlich ist.
Highlight Baumfällung
Zoombild vorhanden
© Anja Droescher
Nach einer gemeinsamen Brotzeitpause zieht der Förster zahlreiche Postkarten mit verschiedenen Tieren aus seinem Rucksack: Feuersalamander, Specht, Luchs, Eichhörnchen und viele mehr. Beim „Wer bin ich“-Spiel bekommt jedes Kind eine dieser Postkarten auf den Rücken geheftet und muss durch gezielte Fragen an einen Klassenkameraden herausfinden, welches Tier dargestellt ist. „Es ist beeindruckend, wie viele Tierarten die Kinder bereits kennen und wie schnell sie die Lösung finden“, fasst Förster König begeistert zusammen.
An der letzten Station des Waldpfads wird es noch einmal spannend: Mit verbundenen Augen werden die Kinder zu einem Baum geführt und müssen sich tastend dessen Rinde einprägen, um ihn anschließend wiederzufinden. „Es geht uns hier nicht darum, die Köpfe der Kinder mit Wissen zu füllen“, betont Förster König, „sondern darum, dass sie den Wald erleben und bleibende Eindrücke mit nach Hause nehmen.“ Denn solche Erlebnisse ergänzen das in der Schule gelernte Fachwissen und vermitteln den Kindern ein Gefühl für den Wald, ihre Umwelt und die schützenswerte Natur.
Das AELF Kempten bietet auch beim Bergbauernmuseum in Diepolz jährlich Waldschultage an. Dazu kommen noch zahlreiche Einzelführungen für dritte Grundschulklassen.

