Generationenprojekt
Zusammen für einen Wald mit Zukunft

Gruppenfoto von Kindern und Erwachsenen im WaldZoombild vorhanden

© Anna Munkler

Wald ist immer eine Frage von Generationen: Die Großeltern haben die Bäume gepflanzt, die ihre Enkel nachhaltig nutzen können.

Die Waldbesitzer von heute gestalten die Schutzwälder von morgen. Aus diesem Gedanken heraus haben sich in Blaichach mehrere Generationen zusammengetan, um sich gemeinsam für eben diesen Schutzwald einzusetzen: 15 Schülerinnen und Schüler der Grund- und Mittelschule Blaichach machten sich gemeinsam mit den Rentnern Herbert und Otto Möslang sowie Andreas Martin und Förstern der Bergwaldoffensive auf, um den Waldumbau im Bergwald bei Schwanden voranzubringen.

Vor gut zehn Jahren wurde dort mit Hilfe einer Seilbahn Holz geerntet. Heute fällt viel Licht in der Schneise auf den Boden und so konnten zahlreiche kleine Buchen hochwachsen. Das frische Grün im Frühjahr sieht vielversprechend aus, doch unter dem Schirm der dominanten Laubbäume haben es junge Tannen und Fichten schwer, ausreichend Licht und Platz zu bekommen. Diese kleinen Nadelbäumchen brauchen menschliche Unterstützung, damit ein stabiler und vor allem gemischter Bergwald heranwachsen kann.

Besonderes, praxisorientiertes Lernformat

Die Idee zu einem Arbeitseinsatz auf der Fläche sei bei einem Waldbegang der Jagdgenossenschaft aufgekommen, berichtet Herbert Möslang. Der Revierförster vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kempten, Andreas Fisel, habe eine Kooperation mit der Bergwaldoffensive und der Blaichacher Schule, die auch Naturparkschule ist, vorgeschlagen. So begannen die Planungen und kürzlich konnten die Schülerinnen und Schüler aus der zweiten bis sechsten Klasse dann zwei ihrer „FREI Day“-Projekttage nutzen und gemeinsam mit den Möslangs im Blaichacher Gemeindewald arbeiten. Der „FREI Day“ ist ein besonderes Lernformat, bei dem die Schülerinnen und Schüler Zeit bekommen, um sich jahrgangs- und fächerübergreifend interessanten Projekten zu widmen. Mal ganz selbständig, mal gemeinsam mit Kooperationspartnern wie der Bergwaldoffensive. Immer im Zeichen der Nachhaltigkeit.

Ein gutes Stück Arbeit für den Waldumbau erledigt

Zwei Kinder und zwei Erwachsene schneiden im Wald Bäume frei.Zoombild vorhanden

© Anna Munkler

Moritz Teufel von der Bergwaldoffensive leitete die engagierten Schülerinnen und Schüler an. Er gab einen Überblick über die Problemstellung und erklärte den sicheren Umgang mit den Werkzeugen – Heckenscheren und Sägen. Dann ging es los: Buche um Buche wurde abgezwickt oder gesägt, Tanne um Tanne bekam ihren Platz an der Sonne. Insgesamt zwei halbe Tage lang arbeiteten die Kinder und Jugendlichen mit Unterstützung der engagierten Rentner im Bergwald, lichteten die Buchenverjüngung aus und erweiterten ganz nebenbei auch ihr Wissen über zukunftsfeste Wälder. Organisator Moritz Teufel freute sich über das Engagement. „Wir haben an zwei Tagen ein gutes Stück Arbeit für den Waldumbau erledigt“, lobt er den Fleiß aller Beteiligten, „und gleichzeitig haben die Kinder Verantwortung für die Zukunft des Bergwaldes übernommen.“