Ausbildungskooperation zwischen dem Forstbetrieb Ottobeuren und dem AELF Kempten
Junge Forstwirte aus dem Unterallgäu arbeiten im Gebirge

Hubschraubertransport der Pflanzen

© Cornelia Nigg

Wiederaufforstung der Schutzwaldsanierungsfläche „Ascha“ am Pfrontener Kienberg

Einmal im Jahr schickt der Forstbetrieb Ottobeuren der Bayerische Staatsforsten (BaySF) seine Lehrlinge eine Woche in die Berge. Nicht etwa zum Wandern, sondern zum Arbeiten. In Kooperation mit der Fachstelle Schutzwaldmanagement des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kempten werden die „Unterländer“ mit Waldbau-Techniken vertraut werden, die man im steilen und oft unzugänglichen Gelände braucht.

Diesmal ging es auf die Schutzwaldsanierungsfläche „Ascha“ am Kienberg in Pfronten. „Dort hatte es beim Föhnsturm „Vaia“ im Herbst 2018 einen verheerenden Windwurf gegeben.

Das Bruchholz musste aus dem über 35 Grad steilen Gelände herausgeflogen werden“, berichtet der zuständige Schutzwaldmanager des AELF Kempten, Vincent Gehring.

Seit 2021 werde auf den Windwurfflächen wieder gepflanzt. Gehring: „Nach solchen Schadereignissen sind die Wälder sehr geschwächt und der Borkenkäfer befällt dann gerne die restlichen noch stehenden Bäume. Die Kahlflächen werden jetzt nach und nach wiederaufgeforstet.“

Die Lehrlinge pflanzen 1.100 junge Bäumchen

Lagebesprechung im Tal

©Cornelia Nigg

1.100 Pflanzen wurden jüngst bei einem Einsatz mit dem Hubschrauber in das steile Gelände geflogen. Dann ging es für die Lehrlinge aus dem Unter- und dem nördlichen Ostallgäu zur Sache. „Zuerst mussten sie einen Steig pickeln, um überhaupt zu den Pflanzenflächen zu kommen. Die Lehrlinge im Beruf Forstwirt lernen in ihrer Ausbildung normalerweise etwas über den Bau von Rückewegen, aber nicht von Steigen im Gebirge“, so Forstwirtschaftsmeister Florian Breining, der die Ausbildung am Forstbetrieb Ottobeuren leitet.
Forstwirt-Azubi Jonathan Ott beim Pflanzen

©Cornelia Nigg

Durch die Zusammenarbeit mit den Schutzwaldspezialisten lernen die jungen Männer und Frauen aber auch, wie man am steilen Hang pflanzt, Schneerechen anbringt oder Dreibeinböcke baut. All diese Arbeiten seien sehr speziell und gehören nicht zum alltäglichen Geschäft eines „normalen“ Forstwirts, meint Vincent Gehring: „Schlussendlich ist diese Kooperation auch eine Werbung für die Arbeit der Fachstelle Schutzwaldmanagement. Manch einem gefällt die harte Arbeit am Berg und er kommt nach der Ausbildung zu uns.“