Treffen auf dem Archehof Birk in Weitnau
Ausbildertagung Hauswirtschaft 2023
Nach 2-jähriger coronabedingter Pause trafen sich die Ausbilder und Ausbilderinnen der Hauswirtschaft aus ganz Südschwaben zum ersten Mal wieder in Präsenz bei Familie Birk auf dem Archehof bei Weitnau zu ihrem regelmäßigen Austausch.
Wichtige Themen wie die neue Ausbildungsverordnung, die Neugestaltung der Abschlussprüfung sowie die aktualisierten Ausbildungsunterlagen standen auf dem Programm.
Neue Zuständigkeiten der BeraterInnen für Bildungsfragen
Veranstaltet wurde die Tagung von den ÄELF Kempten und Krumbach-Kaufbeuren in Zusammenarbeit mit der Regierung von Schwaben. Die Regierungen sind seit der Neuausrichtung der Landwirtschaftsverwaltung für den Hoheitsvollzug und damit für das Vertragswesen und die Durchführung von Prüfungen in der beruflichen Ausbildung zuständig.
Die Beraterinnen für Bildungsfragen der Ämter vor Ort unterstützen weiterhin die Ausbildungsbetriebe in ihrem jeweiligen Dienstgebiet bei allen Fragen der Ausbildung – von der Berufswerbung über die Ausfertigung des Ausbildungsvertrages und die Betreuung während der Ausbildung bis hin zum Berufsabschluss und den anschließenden Fortbildungsmöglichkeiten.
Neue Abschlussprüfung – neue Prüfungselemente
Viele Fragen hatten die AusbilderInnen zur neuen Abschlussprüfung mitgebracht. Nachdem die aktuelle Ausbildungsverordnung im August 2020 in Kraft trat, werden heuer zum ersten Mal die Auszubildenden nach deren Bestimmungen geprüft. Besonders das Prüfungselement "Betrieblicher Auftrag" wurde ausführlich diskutiert. Hierbei stellt der Ausbildungsbetrieb in Absprache mit dem Prüfling eine umfangreiche Aufgabe, die dann vom Prüfling in einem vorgegebenen Zeitrahmen im Betrieb selbständig und eigenverantwortlich zu planen, durchzuführen und zu dokumentieren ist. Anschließend wird das Ergebnis in einer Präsentation dem Prüfungsausschuss vorgestellt und in einem Fachgespräch erörtert.
"Jetzt weiß ich, wir wir unsere Auszubildenden und Praktikanten gut auf die kommende Prüfung vorbereiten können", resümiert Sonja Götzfried, Ausbilderin im Jugendhaus Elias, Seifriedsberg.
Ausbildungsverträge ohne Papier
Eine wesentliche Neuerung wird 2023 für die Abwicklung von Ausbildungsverträgen eingeführt – das papierlose Verfahren. Die Ausbildungsbetriebe erhalten einen direkten Zugang zum Berufsbildungssystem (BBS) und können dort den Ausbildungsvertrag selbst eingegeben. Die Eintragung kann dann von der zuständigen Stelle papierlos bestätigt werden. Lediglich die Ausfertigungen für die Vertragspartner müssen noch ausgedruckt und unterschrieben werden..
Damit das neue Verfahren reibungslos starten kann, bietet die Regierung von Schwaben für alle Ausbildungsbetriebe eine entsprechende Online-Schulung an. Auf der Internetseite des Staatsministeriums sind außerdem Erklär-Videos für die Ausbilder abrufbar
Ausbildungsbetrieb vorgestellt
Zum Abschluss der Tagung stellt Barbara Birk ihren Ausbildungsbetrieb mit den Betriebszweigen Archehof, Direktvermarktung und Hofcafé vor. Seit 2021 bildet sie in der Hauswirtschaft aus und hat derzeit eine Auszubildende im 3. Ausbildungsjahr
Jährliche Tagung gewünscht
Als Fazit waren sich alle Anwesenden einigen: Diese Art der Tagung soll wieder regelmäßig im jährlichen Turnus stattfinden. Der rege Erfahrungs- und Informationsaustausch und das gute Miteinander für den Berufsnachwuchs sind allen AusbilderInnen ein wichtiges Anliegen. Für Herbst 2024 ist daher das nächste Treffen schon geplant.