Forstlicher Wettbewerb
Geschick und Wissen rund um den Wald gefragt

Eine Person in Sicherheitskleidung und Helm kniet auf dem Boden und führt einen Fällschnitt an einem Baumstamm aus. Zwei Männer ebenfalls in Sicherheitskleidung stehen daneben und beurteilen die ArbeitZoombild vorhanden

© Mareike Rathjen

Über 90 Berufsschülerinnen und -schüler der Fachrichtung Landwirtschaft aus den Landkreisen Oberallgäu, Lindau und Ostallgäu sowie den kreisfreien Städten Kempten und Kaufbeuren traten im April beim Regionalentscheid zum Forstlichen Wettbewerb an.

Ökologie, Unfallverhütung, Technik: Wer einen Wald bewirtschaften will, braucht umfangreiches Hintergrundwissen. Im Allgäu ist der größte Teil des Waldes in privater, oft in bäuerlicher Hand. In der Ausbildung für Landwirtinnen und Landwirte werden daher auch theoretische und praktische Kenntnisse rund um Wald und Forstarbeiten vermittelt. Wie umfangreich dieses Wissen ist, zeigten beim Regionalentscheid für den sogenannten „Forstlichen Wettbewerb“ im Spitalhof in Kempten über 90 Auszubildende.

Alle zwei Jahre messen sich die Berufsschülerinnen und -schüler der Fachrichtung Landwirtschaft bayernweit beim Forstlichen Wettbewerb. Beim Regionalentscheid für die Landkreise Oberallgäu, Lindau und Ostallgäu sowie die kreisfreien Städte Kempten und Kaufbeuren entschied sich, wer zum Landesentscheid fahren darf. Die Auszubildenden traten in diesem Jahr in insgesamt fünf Disziplinen an: einem schriftlichen Wissenstest, einer Pflanzung mit Pflanzgutbeurteilung, einer Stockbeurteilung und Beurteilung der Sicherheitsausrüstung, der Fehlersuche bei einer Motorsäge sowie der Königsdisziplin, dem Fällschnitt mit der Motorsäge.

Neue Aufgaben zur Arbeitssicherheit

Ein junger Mann untersucht eine Motorsäge.Zoombild vorhanden

© Mareike Rathjen

„Der Forstwirtschaftliche Wettbewerb zeigt eindrücklich, wie vielfältig und anspruchsvoll die Anforderungen sind, die an den Beruf des Landwirts gestellt werden“, betonte Rainer Hoffmann, Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kempten, das den Regionalentscheid gemeinsam mit dem AELF Kaufbeuren und der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau ausrichtete. Besonderes Augenmerk galt diesmal der Arbeitssicherheit: Während Disziplinen wie die Pflanzung und die punktgenaue Baumfällung bereits Wettbewerbs-Klassiker sind, sind in diesem Jahr zusätzliche sicherheitsrelevante Prüfungen hinzugekommen, wie zum Beispiel die Fehlersuche an der Motorsäge. „Wie wichtig es ist, Sicherheitsaspekte schon in der Ausbildung genau zu behandeln, zeigen die vielen Unfälle, die nach wie vor bei Waldarbeiten passieren“, so Simon Östreicher, Bereichsleiter Forsten am AELF Kempten.

Auch der Förster Robert Baldauf, der den Regionalentscheid organisierte, bestätigte das: „Viele Unfälle passieren durch mangelnde Kenntnisse zum sicheren Arbeiten. Die Teilnehmer heute haben aber gezeigt, dass sie für einen unfallfreien Einsatz im Wald vorbereitet sind.“

Für den Landesentscheid, der am 24. Mai an der Waldbauernschule in Kelheim stattfindet, qualifizierten sich Martin Hörmann aus Sulzberg (mit 380,5 von 400 möglichen Punkten), Adrian Hölzler aus Scheidegg (378,5), Kai Magnus Knauer aus Sigmarszell und Tobias Meusburger aus Waltenhofen (beide 375,5) sowie Johannes Weber aus Buchloe (370,5).

Die zehn Bestplatzierten beim Regionalentscheid

Ein Gruppenfoto in einer Wiese, zehn Personen präsentieren ihre UrkundenZoombild vorhanden

© Mareike Rathjen

Martin Hörmann, Sulzberg (380,5 Punkte), Adrian Hölzler, Scheidegg (378,5), Kai Magnus Knauer, Sigmarszell (375,5), Tobias Meusburger, Waltenhofen (375,5), Johannes Weber, Buchloe (370,5), Marco Magg, Amberg (368,5),
Josef Fischer, Gutenberg (367,5), Sebastian Möst, Eisenberg (367,0), Paul Anton Kolb, Wildpoldsried (365,0), Finn Niklas Unflat, Blaichach (364,5).